Dang Lang Stil

Warum entstand unser Tai Chi Stil aus einer sehr harten Kampfkunst und dem weichen Tai Chi? I


Großmeister Lin sagt: „Dang Lang Chuan ist eine sehr harte und aggressive Kampf-kunst.“ Nicht umsonst ist sie für eine Armee als Kampfmethode gewählt worden.


Bei der Armee wurde vor allem die Kampffähigkeit in den Vordergrund gestellt und nicht die Gesundheit. Darunter litt der gesundheitliche Zustand vieler Meister. Selbst in Zeiten, in denen das Einüben der harten Bewegungsabläufe nicht zum Kämfen in der Armee dient, kann der Verschleiß der Gelenke ein Ergebnis sein. Milbradt erwähnt, dass das Üben von Dang Lang Chuan ein Aufsteigen der inneren Energie bewirke, was den Blutdruck hochtreibe und die Person eher unruhig bis aggressiv machen könne.


Großmeister Lin betont, dass man zu dem Harten einen weichen Gegenpol schaffen wollte. Das wäre der Hauptgrund gewesen, warum das Dang Lan Chuan mit dem Tai Chi verbunden wurde. Durch die weichen Bewegungen des Tai Chi hatte man einen wichtigen Gesundheitsaspekt in die Bewegung einfließen lassen. Mit den ruhigen fließenden Bewegungen, die eine Harmonisierung der Seele und des Geistes bewirken, wird auch der Blutdruck gesenkt. Letztendlich wurden die Figuren der Kampfkunst der Gottesanbeterin mit den Vorstellungen des Tai Chi als weicher meditativer Bewegungskunst verbunden. Diese interessante Entwicklung ist nicht losgelöst vom Werdegang innerhalb des Tai Chi Chuan als Kampfkunst zu sehen. Darauf werde ich später zurückkommen.


Quellen:

Großmeister Lin, Gerhard Milbrat , Meister Sascha Hammel (Shaolin Tempel e.V.), Martin Bödicker/Armin Sievers